Mitarbeitende kümmern sich motiviert um die Aufgaben, wenn sich die Führungskräfte motiviert um die Mitarbeitenden kümmern. Dafür braucht es Orte des Kontakts.

Symptom

"Ich habe oft das Gefühl,
  • dass durch die physische Distanz auch eine soziale Distanz zu meinen Mitarbeitenden entstanden ist.
  • dass ich den Puls meines Teams nicht mehr fühlen kann.
  • unsicherer als früher im persönlichen Umgang mit meinem Team zu sein.
  • wichtige Botschaften nicht mehr ausreichend vermitteln zu können.
  • dass mein Team durch die Distanz an Motivation verloren hat."


Wurden eine oder mehrere der Fragen mit ja beantwortet? Dann ist es höchste Zeit etwas zu ändern. Wir zeigen nicht nur warum, sondern auch wie.


Hintergrund

Gerade in der fachlichen Welt hat man oft das Gefühl: „nur technische Gespräche sind gute Gespräche.“ Solche Gespräche sind zielgerichtet, effizient – das wirkt beruhigend auf alle Beteiligten. #Komfortzonenalarm!


Guter Kontakt geht auch in die Lernzone: Das bedeutet für die Führungskraft, Fragen zu stellen in unsicheren Gebieten. Zum Beispiel: „Wie geht es dir?". Guter Kontakt ist solcher, der Mitarbeitende motiviert, Vertrauen und Zuversicht schenkt. Mal ehrlich: Wie soll man einen Mitarbeitenden motivieren, ohne zu wissen, wie es ihm oder ihr geht? 


Es geht nicht darum, wie wohl oder unwohl es einem während des Gespräches ist. Sondern darum, wie wirksam das Gespräch ist. Echter Kontakt ist eine Gratwanderung:


Alles kann: Ehrlich nachfragen und den Rahmen anbieten für Austausch - Nichts muss: Respektieren, wenn der Gesprächspartner nicht bereit ist.


Gegenmittel

Orte, wo alles kann und nichts muss, sind Orte des Kontaktes. Mit folgendem Rezept lassen sich solche Orte im Arbeitsalltag errichten.

Zutaten

  • Fixer Serientermin, Betreff 1:1
  • Alle 1-8 Wochen, je nach Intensität der Zusammenarbeit
  • Dauer 30-60 Minuten
  • Keine Agenda, kein Protokoll. Dafür die Regel: Beide bringen die Punkte, welche ihnen wichtig sind.

Zubereitungsschritte - Grundrezept:

- Eröffnen mit "wie geht es dir?" (Diese Frage wirkt nur dann, wenn man die ehrliche Antwort hören will)

- Dann abfragen, welche Themen der Mitarbeitende hat

- Anschliessend eigene Themen einbringen

- Ggf. Abmachungen und weitere Schritte festhalten


Was machen falls es zu wenig Gesprächsstoff gibt?

- Vorgehen nach Grundrezept

- Bei übriger Zeit: "Ich nehme mir so viel Zeit, wie wir brauchen. Wenn es im Moment nichts mehr braucht, dann beenden wir hier"

(Matchentscheidend ist hier deshalb die Haltung und Tonlage: Es ist völlig ok, ein Meeting früher zu beenden.)

 

Und fall es zu viele Themen für eine Sitzung sind? 

- Vorgehen nach Grundrezept

- Vermutet man zu Beginn, dass die Zeit nicht reicht, folgenden Zwischenschritt einbauen: Auflisten aller Themen - Dann gemeinsam eine Reihenfolge und evtl. auch Zeit pro Thema festlegen. --> So ist zu Beginn klar, was Platz hat.

 

Merkt man während des Gesprächs, dass die Zeit nicht reicht --> sofort besprechen: Verlängern, Zusatztermin oder Priorisieren


"Eine Führungskraft weiß nicht wirklich, wie es ihren Mitarbeitern im Home-Office geht. Der kleine Bildausschnitt in Zoom oder Teams offenbart nicht das innere Befinden. Jede Führungskraft hat jetzt die Chance, genau hier zu punkten. Indem sie sich um das mentale Wohlbefinden der anderen kümmert." Stefan Dudas

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