Situationsabhängigkeit

Der Mensch neigt dazu sich in bestimmten Situation immer wieder ähnlich zu verhalten. So auch wenn es um das Thema Vertrauen und Kontrolle geht. Ist uns eine Situation fremd,  ist das Bedürfnis nach Kontrolle ein automatischer Begleiter. In vertrauten Situationen hingegen vertrauen wir eher und kontrollieren weniger. Viele ziehen daraus den Schluss, dass das Gegenteil von Vertrauen, Kontrolle ist. Das ist eine falsche oder eine zu einfache Annahme. Denn dafür hat die Situation auf unser Handeln einen zu grossen Einfluss. Sobald die Situation mit einbezogen wird, geht die Annahme nicht mehr auf.


Kontrolle vs. Ignoranz

Ist eine Situation fremd, begegnet man der Fremdheit  meist mit Kontrolle. Man möchte z.B herausfinden wie der neue Mitarbeitende tickt, was er kann und wie er sich im Job anstellt und kontrolliert. Aber Achtung, ändert man sein Verhalten nicht, obwohl die Situation nicht mehr fremd und der Mitarbeitende nicht mehr neu ist, bleibt eine gewisse Fremdheit bestehen und Vertrauen kann nicht entstehen. Entscheidet man sich in einer fremden Situation nicht zu kontrollieren, ist das Verhalten nicht als Vertrauen, sondern als Ignoranz zu bezeichnen. Man ignoriert die Tatsache, dass der Mitarbeitende neu ist und es eine gewisse Einarbeitungsphase benötigt, in welcher Kontrolle wichtig und sinnvoll ist. Auch dies führt dazu, dass die Situation fremd bleibt und Vertrautheit nicht entstehen kann.


Vertrauen vs. Misstrauen

Ist uns eine Situation vertraut, fällt es uns leichter zu vertrauen. Vetrauen wir nicht, obwohl die Situation nicht fremd ist, nennt man dies nicht Kontrolle (nein eben nicht!), sondern Misstrauen. Damit man einem Menschen misstrauen kann, muss eine gewisse Vertrautheit vorhanden sein. Denn, jemanden zu misstrauen ist, wenn die Person sehr tief und persönlich in Frage gestellt wird.


Und das heisst?

Die meisten Menschen verhalten sich in bestimmten Situationen immer gleich. Aber das ist kein muss! Die Situation können wir nicht ändern, unser Verhalten schon. Mit unserem Verhalten können wir steuern, ob die Situation fremd bleibt oder ob mit der Zeit Vertrautheit entsteht. Genauso können wir durch Kontrolle in einer vertrauten Situation erreichen, dass sich die Situation Fremd anfühlt. Es geht darum, sich bewusst zu machen wie man in welcher Situation handelt und welche Konsequenzen dies mit sich bringt, so dass das nächste Mal bewusster gehandelt wird.


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