"Die Grenzen für guten Kontakt sind im Kopf, nicht in der Art der Begegnung." - Stefan Heer
Soziale Nähe trotz physischer Distanz ist möglich, aber funktioniert anders. Und wir müssen lernen. Hier einige Inspirationen dazu.
Symptome
Besteht oft das Gefühl, dass
- in Kontakt zu treten nur physisch möglich ist?
- isoliert zu sein?
- von den Mitarbeitenden nur wenig mitzukriegen?
- dass das Persönliche viel zu kurz kommt?
- aus der Distanz als Führungskraft ausgebremst zu sein?
- eine eher negative Einstellung gegenüber neuen Technologien und damit einhergehende Veränderungen zu haben?
- sie gezwungen sind, sich den technologischen Veränderungen anzupassen?
Wenn eine oder mehrere Fragen mit ja beantwortet wurden, ist es höchste Zeit etwas zu ändern. Wir zeigen nicht nur warum, sondern auch wie.
Hintergrund
Meine Urgrossmutter hat dem Telefon nicht recht vertraut. Warum? Sie war eine „Telecom-Immigrantin“. Das heisst, Telefonieren war nicht ihre „Muttersprache“. Wir alle dagegen sind mit dem Telefon aufgewachsen, telefonieren ist unsere „Muttersprache“. Auf Neudeutsch sind wir „Telefon-Natives“.
Aber viele von uns sind Immigranten im Führen auf Distanz. Diese Sprache ist neu für uns und wir müssen sie mühsam lernen. Wir meinen: „Es ist unmöglich, guten Kontakt zu haben über diese neumodigen digitalen Kanäle“. Ein Denkfehler. Wir sprechen einfach die Sprache noch nicht so gut.
Gegenmittel
Schritt für Schritt in Kontakt treten:
--> Überlege dir folgende Schritte: Notieren und visualisieren hilft!
- Mit wem möchtest Du in Kontakt treten?
- Was ist das Ziel davon, was möchtest du damit erreichen?
- Wie würdest du physisch mit dieser Person in Kontakt treten?
- Was von deinen Überlegungen zu Schritt 3 ist auch auf Distanz möglich?
- Was musst du anpassen, damit du auch auf Distanz zu deinem Ziel kommst? Und wie sehen diese Anpassungen aus?
- Attacke - setz deine Überlegungen in die Realität um.
Wichtig! Folgende drei Punkte sollten bedacht werden:
1. Die Herausforderung sollte weise gewählt werden:
Kontakt auf Distanz herzustellen ist möglich, funktioniert aber anders. Es benötigt eine gewisse Flexibilität, damit man diese Kompetenz schrittweise aufbauen kann.
2. Man sollte in die Lernzone (aber nicht weiter) gehen:
Geh an deine Grenzen, aber nicht darüber. Diese ist nicht so schwer zu finden: Man sollte überlegen, wie viel maximal schief gehen darf.
3. Halte einen Plan B bereit:
Eine Rückzugsstrategie kann enorm hilfreich sein, um etwas mehr wagen zu können. Gute Strategien sind hier zum Beispiel, eine neue Kommunikationsart als Experiment zu deklarieren. Experimente dürfen scheitern
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Quellen: