Was heisst wirksame Führung eigentlich? Und wie weiss ich, ob mein Führungsstil das Potential meiner Mitarbeiter optimal ausschöpft und sogar erweitert? Der Leadnow Navigator hilft Führungskräften herauszufinden, wie sie die Wirkung ihrer Führungsarbeit optimieren können. Führung ist dann wirksam, wenn sie das Optimum aus jeder Situation herausholt. Je nach Vis-à-vis, je nach Situation, je nach Stimmung kann das sehr unterschiedliches bedeuten. Übergeordnet bleibt das Ziel jedoch immer dasselbe: Den Mitarbeiter, die Mitarbeiterin in die optimale Zone zu bringen:


Y-Achse: Optimaldruck

Am wirksamsten sind Mitarbeitende im "Optimaldruck", also in der Zone zwischen Überforderung und Unterforderung. Sind sie überfordert, brauchen sie Energie, Fluchtwege zu suchen oder ihre Angst im Zaum zu halten. Diese Energie fehlt bei der Lösungssuche. Sind sie unterfordert, hat der oder die Vorgesetzte Themen an der Backe, welche eigentlich die Mitarbeitenden erledigen könnten. 


X-Achse: Ziel und Menschorientierung

Jede Führungshandlung sollte Optimaldruck auslösen im Vis-à-vis (fast jede, ab und zu darf es Komfort sein). In der Horizontalen Achse darf die Wirkung streuen: Als Team erreicht man Ziele dann am wirksamsten, wenn die Bedürfnisse der Organisation (Ziel-Orientierung) und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden (Mensch-Orientierung) gut austariert sind. Das heisst, das optimale Punktmuster sieht so aus:


Im Zweifelsfall: Mensch - oder Zielorientierung?

Führungskräfte tun gut daran, ihre Wertehierarchie zu reflektieren. Wenn es Hart auf Hart kommt, stelle ich die Bedürfnisse des Unternehmens über die Bedürfnisse der Mitarbeitenden, oder umgekehrt? Das heisst konkret: Würde ich jemanden Kündigen, wenn die Person gewisse Dinge nicht will oder kann? Oder würde ich es akzeptieren? 


Eine einfache Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. Weil es kommt drauf an. 

Oft erlebe ich, gerade in Werteorientierten (z.B. religiösen) Institutionen, dass Mitarbeitende geduldet werden, die toxisch auf die Organisation wirken (Aber es ist so eine arme Person, die findet ja sonst nichts). Man schützt die Person und vergiftet das Klima. (Wichtig: Die Person an und für sich ist nicht schlecht oder giftig. Aber es passt halt nicht). 


Oft erlebe ich aber auch das Gegenteil: Schreibtischtäter optimieren den Share Holder Value, indem sie Stellen streichen, damit der Gewinn noch ein bisschen hübscher aussieht. Die Message: Mitarbeitende sind Mittel zum Zweck, die eingesetzt werden, solange wie nötig, und fallen gelassen werden um die Zahlen zu schönen. 


Es gibt auch eindrückliche Beispiele: Ein Management entscheidet, alle Löhne zu kürzen, damit niemand von Bord muss - die hohen Löhne notabene deutlich stärker, weil Leute mit tiefen Löhnen jedes Prozent Lohnkürzung deutlich mehr weh tut.


Es kommt drauf an. Eine explizite Wertehierarchie hilft jedoch ungemein, wirksame Entscheidungen zu treffen. Dient die Firma den Mitarbeitenden oder dienen die Mitarbeitenden der Firma?


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Quellen: Lippmann, E. (2018). Handbuch Angewandte Psychologie für Führungskräfte: Führungskompetenz und Führungswissen.