Schach spielen mit nur einer Figur wäre schwierig!
Oft werde ich gefragt ob es legitim sei, sich mit Kollegen oder Vorgesetzten abzusprechen vor Sitzungen. Viele Menschen leben im Glauben, dass dies unredlich sei. So gehen sie an die Sitzung, bringen ihr Votum vor und hoffen, dass sie eine Mehrheit finden. Dies wäre wie ein Schachzug zu spielen ohne zu wissen wo alle anderen Figuren stehen.
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Ich finde es nicht nur legitim, sondern wichtig, seine Figuren vor wichtigen Sitzung in Position zu bringen. Das kann dann so tönen:
Chef sag mal, wie stehst du zu diesem Thema? Stehe ich hier auf dem Schlauch oder unterstützt du meine Sichtweise? Falls ja, würde ich es an der Sitzung vorbringen. Aber nur, falls du bereit bist, mich zu unterstützen.
So prüft man seine Ansichten im Vorfeld. Und nicht live, wenns gilt, vor Publikum.
Achtung: Zwischen Sichtweisen besprechen und Manipulieren ist eine wichtige Grenze. So lange man die Interessen der Organisation im Blick hat ist es hilfreich, seine Schachfiguren zu bündeln. Mit derselben Technik kann man sich auch persönliche Vorteile verschaffen. Das wäre dann Manipulation.
Fragt die Gegenseite während der Sitzung: "Sagt mal, ihr steckt doch unter einer Decke! Habt ihr euch eigentlich abgesprochen?!?" Dann kann man ruhig antworten: "Selbstverständlich sind wir im Austausch, wie wir die Unternehmensinteressen am besten fördern."
PS: Die Gegenseite liest mit.
Quellen:
Die Schachmetapher ist von Stefan Heer / Leadnow
Die Haltung, dass man über vieles reden kann ohne andere zu manipulieren ist stark geprägt von Gunther Schmidt. Beim Klären hilft auch Feedback und Tit for tat.