Definitionen und Hintergründe
Es gibt zwei Sorten Vertrauen. Zwischenmenschliches Vertrauen ist ein Gefühl gegenüber einer Person, ob man sich auf sie verlassen kann. Das Gefühl wird genährt durch Menschenkenntnis und gemeinsame Erfahrungen. Menschen, die uns geholfen haben, obwohl wir gerade verwundbar waren und sie dies auch hätten ausnutzen können, solche Menschen steigen typischerweise in unserer Vertrauensskala.
Systemvertrauen ist ein Vorschussvertrauen, das man sich in einer Organisation entgegenbringt. Es ist stark abhängig von der Unternehmenskultur. In einem Unternehmen mit hoher Vertrauenskultur lässt man rasch den Schlüssel und das Portemonnaie auf dem Schreibtisch liegen, auch wenn man nicht alle Mitarbeitenden persönlich kennt.
Aufgaben in Gruppe
Diskutiere diese zwei Fragen zuerst in der Zweiergruppe, dann in der ganzen Gruppe:
- Was für ein Vertrauenstyp bist du persönlich? Muss man dein Vertrauen verdienen oder schenkst du Vorschussvertrauen?
- Was für ein Systemvertrauen herrscht in deiner, in eurer Organisation?
- Was würde helfen, dein persönliches und das Systemvertrauen zu stärken?
Überleitung: Wer Vertrauen will gibt Feedback
Ein sehr wichtiger Faktor fürs Vertrauen ist Transparenz und Offenheit. Das tönt so einfach, ist aber sehr herausfordernd. Denn Transparenz heisst, ich mute meinem Vis-à-vis meine eigene Sichtweise schonungslos zu. Bei positiven und freudigen Dingen (Lob, Good News, etc…) ist dies ja einfach. Das Vertrauen wird jedoch nur gestärkt, wenn wir das genau gleich auch bei schwierigen Dingen (Kritik, Fehler, Schwächen, etc…) tun.
Warum? Vertrauen heisst - ich weiss woran ich bin beim Gegenüber. Das weiss ich, wenn wir über Freudige und Schwieriges offen reden.
Ich würde einen Schritt weitergehen und sagen: Wertschätzung bedeutet, seinem Gegenüber freudige und schwierige Realitäten schonungslos zuzumuten.
Quellen und Querverweise
- Vertrauen, Wertschätzung und Feedback sind eng verwandt
- Das Gegenteil von Vertrauen ist übrigens nicht Kontrolle