Wirksame Führungskräfte unterscheiden sich in 3 Aspekten vom Durchschnitt

Führungskräfte sind auch Menschen. Die einen sind etwas strukturierter, andere etwas visionärer, einige trumpfen durch Charisma, andere durch Berechenbarkeit. Einige zeigen Respekt durch geschliffene Umgangsformen, andere durch schonungslose Offenheit. Alles hat seinen Platz, seine Vor- und Nachteile. Je nach Aufgabe mag die eine Eigenschaft etwas besser passen als die Andere.

 

Eine robuste Mischung dieser Charakterzüge und das Kennen und Vermeiden der wichtigsten Führungsfallen mag ausreichen, um einen anständigen Job als Führungskraft zu machen. Sehr gute Führungskräfte spielen jedoch in einer anderen Liga. Es sind genau drei Fähigkeiten, welche sie für die Topliga qualifizieren:

 

  1. Wirksame Führungskräfte haben ein starkes Anliegen
  2. Wirksame Führungskräfte fokussieren konsequent auf das Beeinflussbare
  3. Wirksame Führungskräfte akzeptieren andere Anliegen und verhandeln

 

zu 1: Ein starkes Anliegen

Das wertvollste was wir Menschen haben ist Zeit. Zeit können wir weder sparen noch handeln. Wir können sie aber investieren, indem wir sie einsetzen für ein Anliegen. Ein Anliegen ist nicht einfach ein Ziel. Ein Anliegen ist etwas, wofür man das Wertvollste, das man hat, einsetzen möchte. Wirksame Führungskräfte haben eine authentische Antwort auf die Frage, warum sie ihre Lebenszeit genau für dieses eine Anliegen einsetzen. Und nein, Lohn, Status, Ruhm sind keine authentischen Antworten. 

 

zu 2: Fokus auf das Beeinflussbare

Die Welt ist manchmal mühsam. Möglichkeiten verschieben sich und lassen uns im Gefühl zurück, wir seien Sisyphus. Wirksame Führungskräfte lassen sich davon nicht beeindrucken. Mehr noch, sie beobachten die Verschiebungen und suchen konsequent ihre Chance. Das grösste Mühsahl ist leichter zu ertragen, wenn man etwas dagegen tut. Und die Chance kommt. Das hat Sisyphus verstanden. Wir müssen uns ihn als glücklichen Menschen vorstellen. 

 

zu 3: Ein Mensch, ein Anliegen

Wer sich komplett einig ist, kenn sich zu wenig. Wirksame Führungskräfte gehen Uneinigkeiten nicht aus dem Weg, sondern sind fasziniert davon. Sie geben ihrem Umfeld das Gefühl, respektierte Menschen zu sein, weil sie alle Meinungen zulassen. 

Auf dieser Basis verhandeln sie konsequent Etappenziele. Und zwar dort, wo sich die eigenen Anliegen mit jenen der Mitarbeitenden überschneiden. Stereoführen ist hier ein Mittel der Wahl. 


PS

Hier fehlt Kommunikation! Kommunikation ist das Wichtigste. So oder so ähnlich höre ich das an jedem Workshop. Und bei jeder Analyse, was es jetzt braucht, ist Kommunikation in den Top 3. 

 

Nicht einverstanden! Hier habe ich eine ganz andere Meinung. Es geht um die Haltung. Alle drei obigen Punkte gehen um die Haltung:

  1. Wofür setze ich meine Lebenszeit ein?
  2. Wie gehe ich mit Widerständen und Chancen um?
  3. Wie gehe ich mit Mitmenschen und ihren Meinungen um?

 

Sind diese drei zentralen Aspekte der eigenen Haltung im Lot, kann man fast nicht falsch kommunizieren. Weil es ist authentisch.


Quellen

- der Begriff "Anliegen" ist geprägt von Gerald Hüther

- mein Umgang mit unterschiedlichen Realitäten ist stark beeinflusst von Gunther Schmidt. Der glückliche Sisyphus auch.